Alles zum Grading bei Beckett (BGS-Grading)!

Autor: _sv3ni_ - Instagram

Hallöchen, liebe Leserinnen und Leser des Card-Corner-Blogs!

Seit geraumer Zeit bietet Card-Corner in Kooperation mit S.L.A.P. das Graden eurer Karten bei der beliebtesten Gradingfirma PSA an. Damit ist es aber nicht getan, denn neuerdings ist es euch ebenfalls möglich, eure geliebten Karten bei BGS / Beckett graden zu lassen. Somit sind nun die beiden interessantesten Grading Anbieter im TCG Bereich über Card-Corner und S.L.A.P. abgedeckt. Alle Unterschiede, Vor- und Nachteile im Vergleich zum PSA-Grading sind in diesem Blog für euch zusammengefasst, aber ihr könnt hier auch weitere nützliche Infos zum Grading bei BGS finden – Lesen lohnt sich!

Genau wie das PSA-Grading läuft auch das BGS-Grading bei Card-Corner über die Kooperation mit „Sell like a Professional – SLAP“. Somit sind eure Karten auch bei diesem Service beim Kauf eines Versandlabels auf dem Hinweg vollumfänglich versichert! (Die Versicherung auf dem Rückweg ist selbstverständlich und unabhängig vom Kauf des Versandlabels für den Hinweg.) Alle anfallenden Zoll- und Einfuhrabgaben sowie Versicherungskosten sind bereits im Preis enthalten, sodass für euch ein sehr minimaler Aufwand entsteht: Das Auswählen eurer Karten, der Kauf des Services und der Versand!

Beckett Grading Service oder kurz BGS besteht seit 25 Jahren und gehört zu den Top 4 Anbietern für das Graden von Sammelobjekten (Comics, VHS u.a.), darunter auch die für uns interessanten TCG-Karten. Das sind vor allem Sport-Sammelkarten (Fußball / Baseball / Basketball), aber eben auch Sammelkarten von Pokémon, Magic, One Piece, Weiss Schwarz, Dragon Ball oder Yu-Gi-Oh. Das Grading besteht dabei aus der Überprüfung der Authentizität der jeweiligen Karte, der Zustandsbewertung und natürlich dem “Einschließen” in einem sicheren Case mit Sleeve.

Bewertet werden die Karten, wie auch bei den anderen Anbietern, auf einer Skala von 1-10. Der erste Unterschied zu PSA und vielen anderen Anbietern ist allerdings, dass die Endnote bei Beckett in 0.5er Schritten angegeben wird und somit Noten wie 9.5 oder 5.5 entstehen. Damit gibt es eine deutlich genauere Einteilung der Karten in unterschiedliche Bewertungsstufen. Das endgültige Grade der Karte ist außerdem dafür verantwortlich, wie das Label im Case aussieht. So ist das perfekte 10er Black Label Grade, wie der Name es bereits vermuten lässt, schwarz inkl. goldener Schrift. Alle weiteren 10er und 9.5er Grades erhalten ein goldenes Label, sowie alle darunter ein silbernes Label. Solltet Ihr jedoch mal über ein weißes Label von Beckett stolpern: Ja, auch das ist echt! (Für BGS 8 und darunter) Dies wurde letztes Jahr jedoch aus dem Sortiment genommen, der Markt das weiße Label mit Beckett-Schriftzug nicht gut angenommen hat. Das Label an sich besteht aus einer dünnen Folie, ähnlich wie es bei PSA aus dünnem Papier ist.

Zum anderen befinden sich darunter noch die vier Subgrades, sowie rechts das endgültige Grade und die Seriennummer des Cases. Damit ist auch der zweite Unterschied zu PSA erkennbar: Die Subgrades. Manchmal liest man bei Angeboten zu PSA 9er Grades, es sei eine starke 9. Das kann zwar sein, aber PSA gibt dies nicht an. Bei BGS kann das mithilfe der Subgrades erkannt werden. Vielleicht ist das Surface eine 10, die Edges und Corners sind auch gut, aber das Centering hat die Note nach unten gezogen. In dem Fall könnte von einer starken 9 gesprochen werden, sofern sie nicht sowieso die Endnote 9.5 erhalten hat. Die Subgrades geben dir also einen direkten Einblick in den Zustand deiner Karte. Zwar wird hier nicht zwischen Front und Back differenziert, dennoch fällt es leichter, potenzielle Makel an der Karte zu identifizieren. Bei Karten, die von PSA bewertet wurden, ist es manchmal nicht eindeutig, warum die Karte eine schlechtere Bewertung als erwartet erhalten hat.

Das endgültige Grade setzt sich natürlich aus den Subgrades zusammen. Dennoch ist es nicht so, dass lediglich der Mittelwert gebildet wird. Bei Beckett spielen auch Gewichtungen eine Rolle, die jedoch nicht gänzlich bekannt sind und oftmals für Verwirrung sorgen. Generell wird das Centering und die Corners aber scheinbar mehr gewichtet, als das Surface bzw. die Edges. Die einzige Gewissheit ist daher beim Black Label: ALLE Subgrades müssen eine 10 sein! Auch bei der Pristine 10 dürfen die Subgrades nur wie folgt aussehen: 10/10/10/9.5. Somit sind BGS 10er Grades ziemlich selten und tatsächlich sind die 9.5er Grades das “erwartbare” Resultat (gleichzusetzen mit einer PSA 10; beides als Gem Mint deklariert). Auch wichtig zu wissen ist, dass das endgültige Grade maximal 0.5 bis 1.0 über dem schlechtesten Subgrade liegen kann, wie im Bild des Labels zu sehen.

Wie bereits erwähnt, ist das Black Label das Hauptaugenmerk für Sammler, die ihre Karten bei BGS bewerten lassen. Aber wieso ist es so besonders? Zum einen hebt es sich optisch von den anderen Labels ab und vermittelt mit dem schwarzen Hintergrund und der goldenen Schrift einen höherwertigen Eindruck. Schließlich ist es laut BGS auch das bestmögliche Grade mit perfekten Subgrades. Zusätzlich dazu steht es notentechnisch auch über einer PSA 10. Denn eine PSA 10 ist Gem Mint und bei BGS ist eine Gem Mint bereits eine 9.5. Diese Karten werden dann als Pristine 10 & Black Label Pristine 10 bezeichnet und sind dementsprechend schwerer zu bekommen. Centering, Edges, Corners und Surface, alles muss perfekt sein. Was perfekt bedeutet, hat BGS auch auf der Homepage geschrieben.

Das Centering muss auf der Vorderseite 50/50, wirklich perfekt zentriert sein, sonst ist es bereits kein Black Label mehr. Zwar gibt es auch Black Label Bewertungen, wo scheinbar etwas Toleranz im Bereich der 50/50 erkennbar ist, dabei schein es sich aber eher um Fehler beim Bewertungsprozess zu handeln, wie sie bei jeder Gradingfirma einmal vorkommen können. Wer im TCG-Bereich unterwegs ist weiß, wie schwer ein perfektes Centering zu finden ist. Aber damit nicht genug: Scharfe und fehlerfreie Corners, perfekt geschnittene Edges und das Surface darf auch keine Fehler aufweisen. Keine Print Spots (Druckfehler) und keine Printlines. Und auch hier weiß jeder, der beispielsweise Pokémon Karten sammelt, wie schwer eine seltene Karte ohne jegliche Druckfehler zu finden sein kann. Aber auch hier können im Bewertungsprozess Fehler passieren.

Black Label Grades sind also etwas Seltenes und das spiegelt sich auch in den Preisen für solche Karten wider. Wer sich über die Preise einen Überblick machen möchte, kann sich am einfachsten die die letzten stattgefundenen Verkäufe auf Ebay für “Black Label BGS” anschauen. Karten mit einem BGS Black Label sind oftmals ein Vielfaches der ursprünglichen Karte wert und häufig fast unbezahlbar. Dennoch finden sich oft Abnehmer dafür, da es eben ein Spiel zwischen Angebot und Nachfrage bleibt!

Welche Karten du einreichst, hängt ganz von deinen eigenen Vorlieben und Interessen ab. Dabei spielt es keine Rolle, ob du deine Karten für deine persönliche Sammlung oder zur Wertsteigerung einsendest. Wie bereits erwähnt hast du hier jedoch den Vorteil, dass du nicht nur das Grade, sondern ebenso die Subgrades bekommst und somit auch siehst, wo die Mängel der Karte liegen.

Anders als bei PSA müsst ihr euch im Vorfeld nicht darüber informieren, welchen Wert eure Karte nach dem Graden habt. Übersteigt der Wert der Karte das gebuchte Servicelevel, dann fällt bei PSA ein sogenannter Value Charge an. Das ist bei Beckett nicht der Fall. Hier gibt es keinen Value Charge, sodass ihr ohne Sorgen um Zusatzkosten einsenden könnt.

Was ihr allerdings auswählen könnt, ist wie schnell eure Karten wieder zurück sein sollen. So habt ihr die Auswahl zwischen dem Base-Service mit (mind.) 50 Tagen oder dem Express-Service mit (mind.) 10 Tage. Bedenkt allerdings, dass diese Zeitangabe nicht garantiert ist und erst ab Eintreffen bei BGS gilt. 
Eure Karten sind aktuell zum vollen Wert der Karte versichert, also unabhängig vom Servicelevel wie es bei PSA der Fall ist. Um euch und eure teureren Karten entsprechend abzusichern, ist es jedoch empfehlenswert, wenn ihr vor der Submission den Kundenservice von Corner-Grading kontaktiert ([email protected]).

Auch lassen sich Karten mit Unterschrift bewerten. Hier wird dann sowohl die Unterschrift bewertet, aber auch die Karte selbst. Quasi zwei Bewertungen für eine Karte. Solltet ihr also ein Autogramm von Mitsuhiro Arita besitzen, dann ist dieser Service eure beste Option!

Habt ihr Black Label würdige Karten? Findet es heraus, versucht euer Glück und sendet eure allerbesten Karten bei BGS ein! Ich persönlich werde demnächst auch meine ersten Karten zu BGS senden und auf mein erstes Black Label hoffen! Das Ergebnis werde ich in unserem Card-Corner Discord Server teilen 🙂 Auch Ihr könnt dort gerne eure Submission Ergebnisse teilen und andere an euren schönen Karten teilhaben lassen. Vielen Dank fürs Lesen!